Wer kennt sie noch?Die 10 Heuristiken!
Man kann sagen: Das war ja in der Internet-Steinzeit. Stimmt.
Oder: Der Mensch interagiert im Internet heute ja ganz anders, als er es noch vor einigen Jahren getan hat. Stimmt.
Was aber an den 10 Heuristiken von Jakob Nielsen zeitlos ist - und deswegen schreibe ich diesen Artikel - es geht eben um Heuristiken, die schon seit 26 Jahren ihre Gültigkeit besitzen. Lohnt es sich nicht schon deshalb, sich mal wieder damit zu beschäftigen?
Wir bei VERDINO machen das - immer wieder ;-).
Zuerst mal zu den Basics: Was ist eine Heuristik?
„Heuristiken sind kognitive Eilverfahren, die bei der Reduzierung des Bereichs möglicher Antworten oder Problemlösungen nützlich sind, indem sie Faustregeln als Strategien anwenden.“ Stangl, 2020
oder
„Heuristik bezeichnet also ganz allgemein ein Verfahren, um Probleme zu lösen. Da Menschen im Alltag Anstrengungen gern aus dem Weg gehen, nutzen sie häufig Heuristiken, um sich das Nachdenken einfacher zu machen.“ Stangl, 2020
Wir wollen uns im Alltag nicht anstrengen!
Zeit verändert sich, Geschmack und Mode verändern sich, Internet-Services verändern sich, vor allem verändert sich der Umgang von uns Benutzer*innen mit Services und Applikationen im Internet. -> Was aber immer gleich bleibt ist, wir (der Mensch) wollen uns im Alltag nicht anstrengen und Probleme leicht gelöst bekommen.
Die Heuristiken von Nielsen sind solche "Eilverfahren" oder Strategien zur Problemlösung für Anwender*innen bei digitalen Services. Immerhin funktionieren sie - bis auf ein paar kleine textliche Anpassungen - bereits seit 26 Jahren.
Sie gelten nach wie vor bei jedem User-Testing, sie können für Barrierefreiheitsaspekte herangezogen werden und sie entsprechen auch den, auf den User bezogenen Grundprinzipien jeder Suchmaschinenoptimierung.
Schauen wir uns die 10 Heuristiken mal genauer an.
Als Beispiel für die zweite Heuristik: der MiraBot, den wir gemeinsam mit Schüler*innen erarbeitet und gestaltet haben. Es ist ein interaktives Spiel, bei dem jede/r Schülerin und Schüler und jeder junge Mensch für sich abklären kann, welcher Zukunftstyp sie/er ist, wenn es um Themen der Medizin in der Zukunft geht - in der Sprache der Zielgruppe, ohne sich hierbei zu sehr an das "Jugend-Sprech" anbiedern zu wollen. Das ist der MiraBot.
Als Beispiel etwas, das hoffentlich im Alltag nicht oft zur Anwendung kommen darf, aber den Punkt 3 „User Control and Freedom" sehr markant darstellt: ein „Quick Exit“-Button auf jeder (!) Seite der Website zum Thema „Sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen" - dieser schließt per Klick die gesamte Website, um schnell zu reagieren, wenn man in einer kritischen Situation erwischt wird – nämlich, dass man sich über Hilfe-Optionen im Fall von sexueller Gewalt informiert.
In diesem Sinne: Lasst uns auch in der Zukunft gute, kreative Lösungen für digitale Kommunikation suchen und finden.
Veröffentlicht am: 19.01.2021
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