Sicher informieren, sicher impfen

Mit einer Informationsinitiative zur COVID-19-Impfung wollte der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband Menschen in der Pflege über Chancen und Risiken der Impfung aufklären.

Facts

Kunde: ÖGKV – Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband

Branche: Healthcare

Leistungen: Strategie, Website, Social Media, Content Creation

Technologie: ProcessWire CMS

sicher-pflegen.at

Mit Fakten gegen Fake News

Nur Wochen bevor in Österreich die Impfpflicht gegen COVID-19 eingeführt wurde, trat der ÖGKV an uns heran. Er wollte Maßnahmen setzen, um Pflegepersonen freiwillig von einer Corona-Impfung zu überzeugen und gegen die zahlreichen Verschwörungserzählungen in den sozialen Netzen mit gut erklärten und verständlichen Fakten vorzugehen. Denn Wirkung, Chancen und Risiken der Impfung sollten für alle Menschen, auch jene mit nichtdeutscher Muttersprache, nachvollziehbar sein, um die Impfbereitschaft zu erhöhen. Und das musste nicht nur gut, sondern vor allem rasch umgesetzt werden.

Eine Informationsinitiative zu COVID-19, den Impfungen, den häufigsten Fragen und Antworten mit Fokus auf professionelle Pflege in drei Wochen aus dem Boden stampfen? #wirmachendas

Reden wir über die Impfung

Mit unserem langjährigen Wegbegleiter Bosko Skoko haben wir schon bei der Kommunikationsstrategie für den ÖGKV und vielen anderen Projekten sehr gut zusammengearbeitet, daher war es naheliegend, auch Strategie und Core Story #gemeinsam zu entwickeln. Zusammen haben wir Eckpunkte wie Tonalität und Argumentarium für den ÖGKV definiert und gemeinsam Interviews mit mehreren Pflegepersonen aus ganz Österreich vorbereitet und durchgeführt.

Wir wollten alles wissen: Was denken sie über Impfungen allgemein, was über die COVID-Impfung im Speziellen? Welche Unsicherheiten begegnen ihnen im Alltag? In der Familie? Im beruflichen Umfeld? Warum haben sie sich impfen lassen – oder warum nicht?

Doing our Research

Nachdem wir Unmengen an Input gesammelt hatten, ging es an die weitere Recherche. Um zu erklären, wie die Impfung funktioniert, mussten wir zuerst verstehen, wie das Virus vorgeht. Wie kommt es zu einer Erkrankung, was passiert da eigentlich und warum kann die Impfung das verhindern? Dieses Wissen war bereits in Hülle und Fülle vorhanden: in Studien, Abstracts, Interviews, Erklärvideos, sogar Tweets von Expert*innen aus Virologie, Epidemiologie, Infektiologie, Molekularbiologie, Pneumologie, Angiologie …

Wir mussten lediglich Fakten von Vermutungen trennen, Behauptungen prüfen und Gegendarstellungen einbeziehen. Der Wissensstand zu SARS-CoV-2 und COVID änderte sich nahezu täglich, auch Nebenwirkungen und Reaktionen auf Impfungen wurden ständig neu entdeckt und bewertet. Das mussten wir natürlich berücksichtigen, wenn wir Chancen und Risiken der Impfung möglichst einfach erklären und wissenschaftliche Fakten und Erkenntnisse in möglichst einfache Sprache übersetzen wollten.

2 Logos + 1 Designer = 0 Probleme

Schon während der Recherche und Content Creation mit Fokus auf Text brummte es in unserer Grafik-Abteilung wie im Bienenstock. Denn zeitgleich lief der Branding-Prozess des ÖGKV und das neue Logo sollte schon vorab im Rahmen der Impfkampagne einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Zeitdruck? Ziemlich. Motivation? Extrem. Challenge? Accepted.

Die Aufgabe war so klar wie herausfordernd: Das Logo der Initiative „Sicher leben, sicher pflegen“ sollte möglichst nah an der neuen Corporate Identity des ÖGKV sein und die Diskussion um die Impfung grafisch darstellen. Und dabei natürlich trotzdem als eigenständiges Key Visual funktionieren.

Vorne schön und hinten gut

Nachdem das Design definiert war, ging es an die Umsetzung der Website. Sie war für unser Development-Department eine richtige Herausforderung – denn nicht jedes Team kann innerhalb von knapp zwei Wochen eine komplette Website programmieren. Unseres schon.

Da wir in der glücklichen Lage sind, mehrere versierte ProcessWire-Profis an Bord zu haben, schaffte es unser Team, die Website schnell und vor allem in guter Qualität umzusetzen – und zwar sowohl im Frontend als auch im Backend.

Launch am Stichtag

Und fertig war eine schöne, informative und einwandfrei funktionierende Website! Und das pünktlich zur Pressekonferenz des ÖGKV, bei der die Impfkampagne unter großem Medieninteresse vorgestellt wurde. Sogar der ORF brachte einen Beitrag darüber.

Die Website „Sicher leben, sicher pflegen“ lieferte mit gut aufbereitetem Content nun die Basis für die darauf folgenden Social-Media-Aktivitäten, und wurde laufend aktuell gehalten. Auch diese Aufgabe hat uns einige Monate beschäftigt: Denn bei nahezu täglich neuen Daten und Erkenntnissen, Zulassungen von Impfstoffen und Medikamenten ergeben sich zahlreiche Fragen, die auf der Website beantwortet werden sollten. Und das kurz, einfach und faktenbasiert. Damit wir es #gemeinsam aus der Pandemie schaffen und alle zusammen sicher leben.

Was haben wir gelernt?

Wie wichtig es ist, komplexe Fakten einfach und verständlich zu vermitteln, um damit Wissen zu schaffen und zu aufgeklärten Entscheidungen zu verhelfen. Und dabei miteinander im Gespräch zu bleiben.

Was hat am meisten Spaß gemacht?

Die Interviews mit all den motivierten Pflegepersonen waren nicht nur eine Bestätigung für die Wichtigkeit der Initiative, sondern auch persönlich eine wirkliche Bereicherung. Denn obwohl alle Gesprächspartner*innen sehr erschöpft waren von der Arbeit und dem Druck der Pandemie, standen sie voll hinter der Initiative. Auch impfskeptische Personen waren einverstanden, uns gegenüber offen ihre Bedenken und Sorgen zu formulieren. Das war in Pandemie-Zeiten mit sehr emotionalen Debatten keine Selbstverständlichkeit.

Was war die größte Überraschung?

Dass wir während der gesamten Laufzeit auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen keinen Shitstorm erlebt haben, hat uns alle überrascht. Natürlich waren unsere Postings immer faktenbasiert formuliert, aber das Thema wurde mit der Zeit immer emotionaler behandelt. Wir haben über die Website sogar gute und interessante Fragen erhalten und viel Unterstützung und Zuspruch von Unterstützer*innen.

 

Würden wir es wieder machen?

Natürlich. Jederzeit. Weil bei komplexen Themen, die nicht alle Menschen gleich verstehen können, Informationen und Gespräche auf Augenhöhe besonders wichtig sind. Denn wer etwas versteht, kann eine gute Entscheidung für sich treffen. Freiwillig.

Bild von Martin Verdino

Kontakt für mehr Infos:

Martin Verdino

Founder + Partner

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