Über Krebs sprechen? #wirmachendas

Mit dem Kartenset „Nachgefragt. Krebs ist kein Tabu“

Über eine Krankheit zu sprechen, ist nicht einfach. Weder für die erkrankte Person noch ihr Umfeld. Besonders bei lebensbedrohlichen Krankheiten wie Krebs sind viele oft sprachlos.

Doch gerade dann ist es wichtig, darüber in einem sicheren Rahmen zu sprechen. Für Bristol Myers Squibb haben wir #gemeinsam mit Vertreter*innen von Patientenorganisationen ein Kartenset entwickelt, das das Sprechen über Krebs erleichtern und Berührungsängste abbauen soll.

Facts

Kunde: Bristol Myers Squibb

Branche: Healthcare

Leistungen: Konzeption, Naming, Content Creation, Design

Wer nicht fragt, bekommt keine Antworten

„Nachgefragt. Krebs ist kein Tabu“: Das sind 110 Karten mit offenen Fragen. Fragen, die sich Menschen mit Krebs stellen ebenso wie Fragen, die Angehörige gerne stellen würden, aber sich nicht trauen. Das Kartenset schafft einen sicheren Rahmen, in dem die Fragen einfach vorgelesen werden.

Die Themen sind in sechs Kategorien eingeteilt und drehen sich um den Alltag mit der Krankheit, die persönlichen Sorgen und Ängste, aber auch Freizeit, Familie und den Umgang mit eventuellen Nebenwirkungen der Therapie. Ziel ist es, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Wichtig ist dabei ein angenehmes Umfeld: Wenn eine Frage gerade nicht gut passt, wird sie übersprungen, für später aufgehoben oder an jemand anderen in der Runde weitergereicht.

Die Karten sind für Patient*innen und ihre Freund*innen und Familien, aber auch in Selbsthilfegruppen können sie den Austausch untereinander fördern und erleichtern. Sie liefern auch Anregungen für die Kommunikation mit Pflegepersonen und Ärzt*innen. Patient*innen können die Karten aber auch alleine nutzen, um sich mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen und vielleicht auf neue Gedanken zu kommen.

Der Mensch im Fokus

„Wir sind Menschen, keine Patient*innen.“ Diesen Satz haben wir sehr oft gehört, als wir mit Vertreter*innen von Patientenorganisationen gesprochen und sie um Feedback zu unseren Vorschlägen gebeten haben. Damit war für uns klar, dass wir bei der Formulierung der Fragen immer den Menschen im Fokus haben müssen. Auch die Perspektive der Angehörigen wollten wir berücksichtigen. Denn auch sie sind nach einer lebensbedrohlichen Diagnose in ihrem Umfeld oft sprachlos.

„Nachgefragt“ bietet im sicheren Rahmen eines Kartenspiels die Möglichkeit, leichter über heikle oder sogar unangenehme Themen zu sprechen. Verdauungsprobleme, Sexualität, finanzielle Sorgen oder einfach, dass die Lieblingsspeise plötzlich nicht mehr schmeckt – das sind nur einige der Themen, die in „Nachgefragt“ angesprochen werden.

Reden wir über … patient centricity

Auch für Ärzt*innen kann „Nachgefragt“ Hilfestellung geben, eine vertrauensvolle Arzt-Patient*innen-Kommunikation zu schaffen. Denn nicht nur erhalten Menschen mit dem Kartenset Impulse für Fragen, die sie den behandelnden Ärzt*innen stellen können (und dürfen!), sondern sie werden auch darin bestärkt, sich als Individuum wahrzunehmen und nicht bloß „Patient*in“ zu sein.

In diesem Projekt war der patientenzentrierte Zugang besonders wichtig. Der wertvolle Austausch mit Vertreter*innen von Patientenorganisationen hat uns dabei optimal unterstützt.

Was haben wir gelernt?

Bei einem so einschneidenden und emotionalen Thema wie Krebs können oft schon kleine Formulierungen einen großen Unterschied machen. Wir haben gesehen, wie wichtig es ist, Vertreter*innen der Dialoggruppen – also Expert*innen – so früh wie möglich in so ein Projekt einzubinden. Obwohl es manchmal eine Herausforderung war, Formulierungen und Bezeichnungen zu finden, mit denen alle Beteiligten einverstanden waren, hatten wir immer das Ziel vor Augen: dafür zu sorgen, #gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

Und übrigens: Wir können auch analog.

Was hat uns überrascht?

„Nachgefragt“ ist nicht nur im privaten Umfeld im Einsatz, sondern wird auch von professionellen Pflegepersonen genutzt, die so leichter mit Patient*innen ins Gespräch kommen können. Das freut uns natürlich besonders!

Wir wünschen uns, dass unser Konzept noch bei vielen anderen Gelegenheiten und Indikationen helfen kann, miteinander ins Reden zu kommen.

Bild von Martin Verdino

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Martin Verdino

Founder + Partner

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