Unser 1st Responsible Innovation Friday
Am 14. Oktober 2022 fand unser erster Innovation Friday mit Fokus auf Responsible Business statt. Dazu luden wir Kunden, Partner und Expert*innen aus den Bereichen Environment, Social und Governance – ESG – zu uns ein.
Viele Fragen, wenig Antworten
Gebhard Ottacher, Direktor des Climate Lab in Wien, startete mit einer Keynote über die Entwicklung der globalen Wirtschaft, dem damit einhergehenden Energieverbrauch und letztendlich der Klimaerwärmung. Er nahm das Publikum dabei mit auf eine persönliche Reise, die alle sehr #engagiert mitmachten.
Danach erklärte Sustainability-Expertin Katharina Schönauer von KPMG, welche Kriterien Nachhaltigkeitsberichte wirklich erfüllen müssen und was dabei auf österreichische Unternehmen zukommen kann. Haftung für Verstöße von Zulieferbetrieben in der Lieferkette? Genau. Bewertung von Nachhaltigkeit bei Kreditvergaben? Das ist schon seit 2021 Pflicht der Banken. In der Betriebsküche ein veganes Gericht pro Woche anbieten? Das reicht nicht. Die Tragweite von diesen Anforderungen ist allerdings noch nicht in allen Unternehmen angekommen, wie es scheint.
Wertewandel statt Klimawandel
Was wir der Klimakatastrophe auch abseits der Führungsetagen entgegensetzen können, versuchten unsere Gäste Gebhard Ottacher und Katharina Schönauer in einer Podiumsdiskussion unter Moderation von STANDARD-Redakteurin Lisa Breit zu erörtern. ARA-Vorstand Harald Hauke und Gregor Hoffmann vom Wiener Lebensmittelproduzenten Blün machten die Runde komplett.
Dabei kamen die großen Herausforderungen für Unternehmen ebenso zur Sprache wie die Probleme, die wir als Konsument*innen letztendlich alle haben: Energiekosten und die Wahl der Energieform in Mietwohnungen, Leistbarkeit von nachhaltigem Lebensstil, die Auswahl an heimischem Obst und Gemüse im Handel und die Preispolitik der Handelsketten. Was können wir tun, um hier #gemeinsam etwas zu bewegen und in die richtige Richtung zu steuern? Dazu kamen aus dem Publikum nicht nur Fragen, sondern auch wertvolle Anregungen. Nachhaltigkeit beschäftigt uns schließlich alle auf vielen Ebenen.
»Es muss weh tun«
Harald Hauke fand dazu klare Worte: »Es muss weh tun, wir sind derzeit auf keinem guten Weg.« Doch bei den düsteren Aussichten blieb es nicht, denn gerade bei Recycling von Verpackungen und der damit verbundenen Ressourcenschonung haben wir ein enormes Potenzial: »Recycling ist die einfachste Form, das Klima zu retten. Wir sind europaweit schon stark, unsere Recycling-Quote liegt bei rund 70% – aber Unternehmen können viel mehr tun.« Dazu braucht es mehr Aufklärung und Information, mehr Sammelstellen, die für die Menschen in allen Gebieten auch gut erreichbar sind. Und Kreislaufwirtschaft ist nicht auf Verpackungen beschränkt. Auch bei Textilien könnten wir damit einiges in Richtung Klimaschutz bewegen.
Wie kann es weitergehen?
Worin sich alle Expert*innen einig waren: So wie bisher kann und wird es nicht weitergehen können. Wir werden uns damit abfinden müssen, dass ständiges Wachstum nicht nur nicht mehr möglich ist, sondern uns letztendlich auch nicht mehr den Wohlstand bringt, den die Generationen vor uns sich erarbeiten und noch genießen konnten.
Ein eigenes Haus im Grünen? Zwei Autos unter dem Carport, eines vielleicht eh elektrisch? Zwei bis drei Urlaube jedes Jahr und Skifahren mit der Familie? Das war mal. Wir müssen uns von dem Gedanken lösen, mit dem wir – und die Generationen vor uns – aufgewachsen sind: »Mehr ist besser.« Das schaffen wir nicht mehr, das schafft vor allem unser Planet nicht mehr.
Make Verzicht sexy again
Sollen wir also aufgeben, weiter konsumieren wie bisher und darauf warten, dass die Katastrophe kommt? Nein. Denn dass sie kommt, ist ziemlich sicher. Aber wann sie kommt, und vor allem in welchem Ausmaß, das können wir alle heute beeinflussen.
Was können wir sofort tun?
- Weniger konsumieren. It’s that simple. Es muss nicht immer das neueste Paar Sneakers sein, auch nicht das aktuelle iPhone-Modell, der nächste Urlaub muss nicht in Sri Lanka sein und niemand muss täglich Avocado-Toast essen.
Und sonst?
- Abfälle richtig trennen und darauf achten, dass sie recycelt werden. Das bringt mehr als man glaubt.
- Lebensmittel bewusst einkaufen, möglichst aus der Region – bei Obst und Gemüse ist es dann sogar egal, ob es Bio ist oder nicht. Damit unterstützen wir gleichzeitig heimische Betriebe, Blün würde sich freuen und könnte dann auch weiterhin Arbeitsplätze sichern und die Stromrechnung bezahlen.
- Weniger Fleisch – am besten gar keines. Weniger Milchprodukte – am besten ganz auf Kuhmilch verzichten. Damit tragen wir alle zu weniger Energiekosten, weniger Umweltverschmutzung, weniger Wasserverbrauch und weniger CO2-Emissionen bei.
Und wenn wir das richtig machen, fühlt es sich nicht einmal wie Verzicht an, sondern ist ein bewussterer Lifestyle. Denn weniger kann durchaus mehr sein. Und dann ist mehr sogar wirklich besser.
Kontakt für mehr Infos:
Nicole Scheiber
Partner + Prokuristin; LinkedIn Certified Marketing Insider
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