NEOS Con 2019: Wir waren dabei
Mit über 200 Teilnehmer*innen zählt die Entwickler*innen– und Technologiekonferenz NEOS Con zu den größten Konferenzen im Open-Source-Bereich. Sie wurde von der Community rund um das CMS NEOS ins Leben gerufen. Das wollten sich unsere Developerin Mirjam und unser Developer Christoph nicht entgehen lassen und waren bei der diesjährigen Ausgabe in Dresden dabei.

Veröffentlicht am: 3.6.2019
Über 28 internationale Referent*innen, die auch Teil des Publikums waren, sprachen vor Ort zu mehr als 35 Themen aus dem Developmentbereich: Darunter Accessibility Testing, Hybrid CMS, Extensibility, Large Scale NEOS, OAuth 2, Docker for Development, Domain Driven Design und Event Sourcing.
Zugegeben: Wir Zuhausegebliebenen verstehen bei manchen Begriffen nur Bahnhof, aber wir glauben den beiden, dass die Konferenz unglaublich bereichernd war ;) Die spannendsten Themen der NEOS Con zum Nachlesen:
Robert Lemke: Das Technische ist auch politisch
Robert Lemke, Gründer des NEOS-Open Source-Projekts und ursprünglicher Entwickler des Flow Frameworks, erklärte in seiner Keynote, dass das Technische auch politisch ist: Auch NEOS werde vom Brexit beeinflusst – die Kooperation wurde in Großbritannien gegründet, wodurch auch die Marke NEOS vor Herausforderungen steht.
Derzeit probiert sich Lemke an Automatic Assets Variants in der Betaphase: eine Smart Cropping-Variante, wobei aus einem hochgeladenen File schon die richtigen Ausschnitte, etwa für verschiedene Auflösungen, generiert werden können. Bestenfalls sollte damit der richtige Ausschnitt automatisch gewählt werden.
Und auch das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt den Gründer des Open-Source-Projekts: „Was können Entwicklerinnen und Entwickler dazu beitragen?“, fragte Lemke zum Abschluss und lieferte auch gleich ein paar Vorschläge: „Hinterfragen, welche Daten gesammelt werden und ob diese wirklich gebraucht werden“ – wie z.B. bei Plattformen wie Facebook, die auch von Entwicklerinnen und Entwicklern geschrieben wurden.
Zum Schluss appellierte Lemke für mehr Awareness: „Eine Online-Petition zum Datenschutz zu unterschreiben bringt uns nicht weiter, wenn wir in der Arbeit trotzdem ein Tracking einbauen, ohne es zu hinterfragen.“

NEOS als Hybrid CMS
Christopher Hlubek, Geschäftsführer von networkteam und Markus Günther, Senior Application Developer bei unikka, sprachen in ihrem Vortrag »NEOS as Hybrid CMS« über die Möglichkeit, NEOS als Headless CMS zu nutzen und eine statische Webseite daraus zu generieren. Für Mirjam war diese Idee keine neue: Sie entwickelte unsere neue VERDINO-Website ebenfalls als statische und möchte diesen Ansatz auch in Zukunft gerne weiterführen.
Wer einmal durch die Website klickt, versteht auch ohne Developer*innen-Kenntnisse, warum: Selbst umfangreiche Inhalte werden ohne Wartezeit in Nullkommanix geladen.
Docker for Development / Local Beach
Robert Lemke hat in diesem Talk ein Setup vorgestellt, mit dem man NEOS in Docker elegant auch auf localhost laufen lassen kann. Das vereinfacht Entwickler*innen die Arbeit enorm. In einem aktuellen Projekt arbeiten wir schon mit diesem Setup.
R.E.A.L.ity Check
Sven Ditz, Geschäftsführer der Hamburger Agentur Sitegeist, stellte das selbst erfundene R.E.A.L. (R.aw E.stimates, A.gile and L.ean) Prinzip vor, nachdem die Agentur arbeitet: Statt langen Schätzungen und Meetings, werden ToDos in Zusammenarbeit mit Kund*innen direkt umgesetzt. Denn: »Spezifikationen sind Müll«, sagt Ditz. Er ist überzeugt, dass es auch erfahrene Developer*innen kaum schaffen, Aufwände richtig einzuschätzen.
Ein sehr spannender Ansatz für den Agenturalltag, der sich nicht immer im Voraus planen lässt. Das Prinzip verlangt eine konsequente, für manche vielleicht auch radikale, Einstellung, erklärt der Geschäftsführer. Denn seine Agentur arbeitet ohne Verträge, frei nach dem Motto: Wenn der*die Kund*in die Leistung gut findet, kann sie bezahlt werden, wenn nicht, gibt es weder Leistung noch Bezahlung – und dann würde Sitegeist auch auf eine weitere Zusammenarbeit verzichten. Das birgt zwar ein gewisses Risiko, gibt aber auch Raum für Agentur und Kund*innen, den Überblick über laufende Aufwände zu wahren.

NEOS + CKEditor 5 = a love story
Piotrek Koszulinski, Lead Developer bei CKEditor, hat eine mögliche Zukunft des CKEditores in Verbindung mit NEOS vorgestellt: Einen Editor für die gesamte Seite, statt einzelne Editoren pro Element zu integrieren. Das wäre eine unglaubliche Verbesserung für Editoren und etwas, wofür auch die NEOS Community steht.

Die Usability von Editoren zu verbessern, ist auch Jon Uhlmann, Developer bei GesagtGetan, ein Anliegen: Er forderte bei einem seiner Vorträge dazu auf, nicht nur an die Usability für die User*innen der Website zu denken, sondern ebenso auch an die Editor*innen, die Inhalte eingeben müssen.
Mit den Ideen hinter dem CK-Editor kann es in Zukunft einen großen Schritt in diese Richtung geben.
Awards und Social Event
Neben spannenden Vorträgen wurden auf der Konferenz auch spannende Projekte mit Awards ausgezeichnet. Darunter NEOS-Projekte in den Kategorien Originality and Attraction, Technical Excellence and Features, Design and Usability.
Ein weiteres Highlight war das Social Event, bei dem sich Mirjam und Christoph mit Gleichgesinnten (wie Caro und Marc von Camao aus Darmstadt und München) austauschen und sogar mit dem Core Team über Erfahrungen und Ideen sprechen konnten. »Da weiß man dann wieder, dass man nicht alleine mit seinen Problemen ist«, erzählt Mirjam – mit einem Augenzwinkern.
