Meine Top 4 Learnings in 4 Top Wochen bei VERDINO
Diesen Sommer hatte ich die Möglichkeit, für einen Monat als Ferialpraktikant Teil des VERDINO-Teams zu sein. Meine Aufgabe war die Mitentwicklung eines internen Arbeitszeit-Tools, welches die Arbeitszeiten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei VERDINO aufzeichnet.
Darüber hinaus lassen sich aber auch Tätigkeiten wie Arztbesuche, Seminar oder Urlaubstage erfassen – eben alles, was für die Abrechnung am Ende des Jahres relevant ist. Von diesen vier Wochen habe ich unzählige Dinge mitgenommen, aber um mich auf allgemein Gültiges zu beschränken und technische Erleuchtungen außen vor zu lassen, will ich mich auf vier Erkenntnisse beschränken. Ich präsentiere somit …
Meine Top 4 Learnings in 4 Top Wochen bei VERDINO
Die erste Hürde stellte sich mir schon in dem Moment, in dem ich mich am ersten Tag in den Sessel fallen ließ: Auf dem Gerät vor mir auf meinem Schreibtisch glänzte ein angebissener Apfel. Als Langzeit-PC-User war die einzige Apple-Hardware, die ich bisher länger als ein paar Minuten benutzt hatte, mein alter iPod, der schon seit Jahren in irgendeiner Schublade verstaubt. Also verbrachte ich meine ersten Stunden bei VERDINO mit der Bekanntmachung von OS X, dem Betriebssystem von Apple-Notebooks, und allen seinen Unterschieden zu Windows.
Gott sei Dank saß mir Christoph gegenüber, der geduldig mit seinem Sessel und einer Tasse Kaffee zu mir hinüberrollte, wann immer ich ihn mit einem verzweifelten Blick über die Monitore hinweg ansah. Nicht nur bei der Eingewöhnung war er mir als Apple-Poweruser eine große Hilfe, mit ihm konnte ich während des gesamten Monats über die optimalsten Implementierungen im Arbeitszeit-Tool diskutieren.
Dennoch war das Ausbessern meiner Tippfehler über die gesamten vier Wochen hinweg immer wieder frustrierend.
Bisher lag mein Interesse eher im Backend, also in der Anwendungslogik, als im Frontend (was Benutzerinnen und Benutzer wahrnehmen). Das ist primär der Tatsache geschuldet, dass mein Talent im Erstellen von Benutzeroberflächen eher beschränkt ist und ich somit Webdesign immer eher vermieden habe. Wenn es dann mal sein musste, schlug ich mich meistens mit ungenauem CSS und JavaScript-Hacks durch, in einem größeren Entwicklungsteam wie VERDINO sind aber Design und Umsetzung getrennte Fachbereiche. Das schlanke Layout und die cremigen Farben dachte sich daher Fabian aus, wir mussten dann lediglich nachbilden.
In den ersten Wochen übernahm das dankenswerterweise Christoph, sodass ich mich voll und ganz auf die Regeln des Arbeitszeitgesetzes konzentrieren konnte. Als das Frontend-Genie gegenüber einmal mit einem anderen Projekt beschäftigt war, versuchte ich es selbst – und war erstaunt wie einfach es ging.
Das Arbeitszeit-Tool basiert auf Vue, einem modernen JavaScript-Framework, was die Implementierung von interaktiven Elementen erleichtert. Auch das Layouten, das bei Laien wie mir oft zu Hirnkrämpfen führt, wurde durch eine Code-Bibliothek stark vereinfacht. So macht Webentwicklung Spaß!
Die größte Schwierigkeit beim Arbeitszeit-Tool bestand jedoch darin, die gesetzlichen Grundlagen möglichst korrekt abzubilden. Als Gesetzestext ist das Arbeitszeitgesetz naturgemäß eher ungenau formuliert und es gibt viele Fälle, die nicht genau definiert sind. Ein starker Kontrast zu Null und Eins des Computers – Ja oder Nein? Dazwischen gibt‘s nicht!
Besonders hart zu spüren bekam diesen Widerspruch Angelika, die Konzeptionistin des Arbeitszeit-Tools und meine Ansprechpartnerin Nummer Eins, wenn es um Logik ging. Antike Schriften in unserem Microsoft Teams-Chat zeugen vermutlich noch heute von unserem Hin und Her zwischen relativen Gesetzesvorgaben und absoluter Programmierlogik über die unwahrscheinlichsten Fälle, die von guter Software aber trotzdem berücksichtigt werden müssen.
Als Projektmanagerin war Angelika aber nicht nur mein Logik-Guru, sondern auch Bollwerk gegen alles, was nicht direkt mit Programmierung zu tun hatte. Das Prinzip lautet: Jeder, der etwas zu einem Projekt zu melden hat, möge sein Anliegen dem Projektmanager oder der Projektmanagerin mitteilen. Diese filtert dann wichtige Informationen heraus und verteilt sie an alle am Projektbeteiligten: Designerinnen und Designer, Programmiererinnen und Programmierer, Testerinnen und Tester, etc.
Bisher hatte ich immer nur in sehr kleinen Teams von drei bis vier Leuten gearbeitet, sodass ich diesen strukturierten Informationsfluss zuerst nicht wirklich wahrnahm. Wer eine Frage zum Arbeitszeit-Tool oder einen Bug gefunden hatte, konnte zu mir kommen und mich darauf hinweisen. Das funktionierte zwar, denn besonders Fehler versuchte ich immer möglichst sofort zu lösen, aber es unterbrach meine gegenwärtige Tätigkeit. Außerdem warf es oft neue Fragen auf, für die ich mich erst recht wieder an meine Projektmanagerin wenden musste.
Es dauerte drei Wochen, aber schlussendlich hatte ich es dann kapiert und leitete Anfragen weiter, und konnte so effektiver arbeiten.
Wer mitgezählt hat, sollte jetzt bei Vier angekommen sein. Für das nächste Quartett braucht es ein weiteres Praktikum – mal sehen, was die Zukunft bringt…
Für Fragen und Kommentare zu diesem Blogeintrag ...
... wenden Sie sich bitte an meine Projektmanagerin.
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Veröffentlicht am: 17.09.2019
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