Die ultimative (kostenlose) Keywordrecherche für SEO: So einfach geht’s.

Die Keywordrecherche bildet einen wichtigen und wertvollen Teil Deiner SEO Strategie. Wenn Du es schaffst für die richtigen Keywords zu ranken, kann es Deiner Website zum Erfolg verhelfen. Das Ziel ist es die Inhalte auf Deiner Website so auszurichten, dass sie mit den Suchanfragen Deiner Zielgruppe übereinstimmen. Nur wie genau funktioniert das? Es gibt zwar kostenpflichtige Tools, die Dir viel Arbeit abnehmen, aber wenn Du nur ein kleines Budget hast, habe ich die richtige Lösung für Dich. Bevor Du anfängst, schau nach, ob Du Google Analytics (GA) und Google Webmaster Tools (GWT) eingerichtet hast.

Tipp 1: Nutze die zahlreichen Google Tools

  1. Log Dich in Deinem Google Analytics Account ein.
  2. Klicke unter „Akquisition“ auf „Alle Zugriffe“.
  3. Klicke auf „Quelle/Medium“ und auf „google/organic“ (siehe Grafik 1).
  4. Wähle bei „Sekundäre Dimension“ unter „Verhalten“ die Option „Zielseite“ aus (siehe Grafik 2).

Grafik 1

Grafik 2

Hier siehst Du die Zielseiten, auf die die Besucherinnen und Besucher nach ihrer Anfrage in der Google Suchleiste gelangen. Das ist aus zwei Gründen hilfreich. Erstens siehst Du, welche Seiten am meisten Traffic generieren und zweitens kannst Du dich an den Inhalten dieser Seiten orientieren, wenn Du Texte für Deine Website produzierst oder ergänzt. Wenn Du genau herausfinden möchtest, welche Keywords Besucherinnen und Besucher in die Google Suchleiste eingegeben haben, nutze die Search Console. Mit Hilfe dieses Google Tools kannst Du auf einen Blick sehen, welche Keywords am prominentesten sind – die angezeigten Metriken sind: Impressionen, Klicks, Klickrate und Position. Das gibt Dir einen guten Überblick für deine Keywordrecherche.

  1. Log Dich ein.
  2. Klicke unter „Suchanfragen“ auf „Suchanalyse“ (siehe Grafik 3).

Grafik 3

Je nachdem, wie Deine Website für die angezeigten Keywords ranked (das kannst du unter „Position“ nachschauen), kannst Du entscheiden, welche neuen Keywords Du ergänzen solltest – sei es direkt in Deinen Texten oder im Snippet. Eine weitere relevante Metrik ist die Click-Through-Rate (Deutsch: Klickrate), diese zeigt Dir das Verhältnis der Klick-Anzahl zu den Page Impressions (Deutsch: Seitenaufrufe). Wird ein Link zum Beispiel bei 1.000 Seitenaufrufen 25 Mal angeklickt, spricht man von einer Click-Through-Rate von 2,5 Prozent. Wenn Du mehr Infos zur genauen Erfassung der Click-Through-Rate haben möchtest, findest Du sie in diesem digitalen Marketing Lexikon.

Wenn Du wissen möchtest, wie aktiv Deine Mitbewerberinnen und Mitbewerber im Bereich Online Werbung sind und hinter welchen Keywords das größte Potential für Dich steckt, kannst Du das ganz einfach mit Hilfe des Google Keyword Planers herausfinden.

  1. Log Dich in Google Adwords ein.
  2. Klick auf Tools.
  3. Wähle „Keyword Planer“ aus.
  4. Wähle unter der Option „Neue Keywords finden und Daten zum Suchvolumen abrufen“ den zweiten Punkt „Daten zum Suchvolumen und Trends abrufen“. Füge die Keywords ein, die Du z.B. in der Search Console gefunden hast oder solche, die Du für gut und wichtig befindest (siehe Grafik 4).

Grafik 4

  1. Klicke auf „Suchvolumen abrufen“ und Du bekommst eine Überblicksansicht Deiner Keywords mit folgenden Metriken: durchschnittliche Suchanfragen pro Monat, Wettbewerb, vorgeschlagenes Gebot und Anteil an möglichen Anzeige Impressionen (siehe Grafik 5).

Grafik 5

Keine Sorge Tipp 2 kommt noch, weiterlesen lohnt sich.

Meine Empfehlung ist, sich an Keywords zu orientieren, deren Wettbewerb als „Mittel“ eingestuft wird. Damit musst Du, wenn Du im zweiten Schritt Google Adwords schalten möchtest, weniger Geld ausgeben, damit deine Anzeige gezeigt wird. Die Ausspielung Deiner Anzeigen hängt neben der Höhe deines Gebots für Keywords auch vom Quality Score ab, doch dies ist ein Thema für einen zukünftigen Blogbeitrag. Wenn Du siehst, dass ein Keyword, das Du gerne verstärkt verwenden möchtest einem hohen Wettbewerb ausgesetzt ist, solltest Du Dir eine wesentliche Frage stellen: Weist meine Website schon Rankings zu diesem Keyword oder Thema auf?

Denn einerseits bedeutet ein hoher Wettbewerb, dass diese Keywords beim Mitbewerb gute Wirkung erzielen, andererseits jedoch bedeutet es, dass ein Teil der Konkurrenz wahrscheinlich schon organische Rankings über einen längeren Zeitraum aufgebaut hat. Gilt das auch für Deine Internetpräsenz, sollte die Strategie die sein, auf Keywords mit mehr Volumen zu setzen. Fehlen relevante Rankings aber noch zur Gänze, solltest Du dich bei Deinen SEO Kampagnen vorerst an den weniger umkämpften Suchbegriffen orientieren und dich dann hocharbeiten.

Prinzipiell ist an dieser Stelle zu empfehlen, ein kostenpflichtiges Tool zur Überwachung der Rankings zu verwenden, da Du so viel effizienter einen Überblick über deine Rankingsituation bekommst und laufende Erfolgsmessung betreiben kannst. Es gibt aber auch mit dem Keyword Planer eine Möglichkeit zu identifizieren, mit welchen Themen Google Deine oder auch fremde Websites assoziiert. Dazu musst Du nur das Feld für Keywords leer lassen und stattdessen im Feld weiter unten die Adresse Deiner Website angeben.

Wenn Du dich bei der Texterstellung auf Deiner Website an einem Set von Keywords und Keyphrases orientierst, dann überlege Dir welche ähnlichen Begriffe Du heranziehen könntest. Ähnliche Begriffe beziehen sich aber nicht nur auf verschiedene Schreibweisen und Synonyme, sondern auch auf Themen und Konzepte, die eng mit dem Fokus Keyword zusammenhängen.

Neben dem Set an relevanten Keywords wird es auch immer wichtiger, sich eine Sammlung an 3-5 Keyphrases zurecht zu legen. Diese Anzahl ist nicht als statisch zu betrachten, sie stellt lediglich eine Orientierungshilfe dar. Prinzipiell sollte es das Ziel sein, Unterseiten Deiner Website nach den Sucherintentionen auszurichten. Es kann zum Beispiel sein, dass Nutzerinnen und Nutzer zwar vom Wortlaut her recht unterschiedliche Keywords verwenden, schlussendlich aber die gleichen Informationen und User Experience auf der Seite vorfinden wollen. Googles Algorithmus wird immer besser im Interpretieren von Suchanfragen, somit ist es gut, wenn Du weißt, wonach die Leute suchen und welche Bedürfnisse Du mit Deinen Inhalten abdecken kannst. Das kannst Du auch mit einem relativ unbekannten, von Google zur Verfügung gestellten, Tool machen – Google Instant. Du gibst in der Suchleiste einfach Dein Keyword ein und Google vervollständigt es automatisch – basierend auf vergangenen Suchanfragen, die getätigt wurden.

Wenn Du mehr herausfinden möchtest, kannst Du das Keyword mit davorstehenden W-Fragen einfügen, z.B. „Wo finde ich Gartenmöbel“ und Google vervollständigt bzw. ergänzt den Satz mit Wörtern, die in dem Zusammenhang oft eingeben werden. Diese Insights sind deshalb so hilfreich, weil Du damit schnell einen Überblick bekommst, wonach viele Leute suchen und was ihnen im Zusammenhang damit wichtig ist, wie in diesem Fall bei Gartenmöbeln. Du kannst Deine Texte diesen Intentionen anpassen. Außerdem bietet eine Analyse dieser Suchanfragen den zusätzlichen Vorteil, dass die Nutzerintention relativ klar ist. Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen, da Google sehr viel Wert auf Content legt, der konkrete Nutzerfragen beantwortet und Informationsbedürfnisse direkt befriedigt.

Wenn Du Dir die Suchergebnisse ansiehst, ist es hilfreich, Dir die Snippets der ersten (organischen) SERPs (Search Engine Result Pages) näher anzusehen. Dort findest Du Keywords oder Formulierungen, die von Google als mit der Suchanfrage zusammenpassend interpretiert werden und die aus diesem Grund auf der ersten Seite der Suchergebnisse aufscheinen. Gibt es ähnliche Keywords? Auf welchen Aspekt gehen diese überwiegend ein? Gibt es einen geografischen Fokus? Werden die Leute direkt angesprochen? Gibt es einen Call to Action? All diese Fragen können Dir helfen ein Schema aufzustellen, nach dem Du das Snippet deiner Startseite und deiner Unterseiten ausrichten kannst.

Hier siehst du eine Anzahl an Anzeigen, die immer vor den organischen (nicht bezahlten) Suchergebnissen angezeigt werden. Wenn du dir das Fokus Keyword ansiehst, das fett heraussticht, bemerkst du, dass große Möbelgeschäfte oder Versandhäuser wie Universal, Mömax oder Pircher dafür ranken.

Aus dem Grund solltest Du überwiegend auf Long-Tail Keywords setzen, wie zum Beispiel „wo bekomme ich schöne Gartenmöbel“, „wo bekomme ich nachhaltige Gartenmöbel“, „wo bekomme ich rustikale Gartenmöbel in Wien“, je nachdem worauf Du dich spezialisierst. Das bedeutet natürlich nicht, dass Du nicht auch Keywords wie „Gartenmöbel“ einsetzen solltest, aber durch die Mischung steigen Deine Chance, weiter oben bei den Suchergebnissen zu landen, da Du damit nicht in direkter Konkurrenz zu den großen Playern stehst.

Hier ist noch ein Bonustip: Es ist nicht nur der oberste Teil der Suchergebnisseite für Marketer interessant. Wirf auch einen Blick auf die verwandten Suchanfragen ganz unten, denn diese erweitern nicht nur Dein bestehendes Keyword-Set, sondern geben Aufschluss über die Abfolge von Suchanfragen. Diese Informationen helfen Dir folgende Frage zu beantworten: Welche zusätzlichen Informationen wollen Nutzerinnen und Nutzer, die sich zu einem Thema informiert haben? Auf Basis dieser Erkenntnisse kann neben dem Content vor allem auch die Website Architektur verbessert werden. So können die komplementären Informationen entweder visuell hervorgehoben werden oder prominent darauf hingewiesen werden, wo sie zu finden sind. Finden Nutzerinnen und Nutzer diese Informationen an den zu erwartenden Stellen vor, wird dies von Google als positives Signal gewertet.

Welche Erkenntnisse ziehen wir aus unserem Beispiel zur Suchanfrage „Gartenmöbel“? Zusätzlich zu den weiter oben identifizierten Keyphrases sehen wir hier „Gartenmöbel Abverkauf“ und „Gartenmöbel Lagerhaus“. Bindet man „Gartenmöbel Abverkauf“ zusammen mit „Gartenmöbel günstig“ auf der gleichen Unterseite ein, wird die Seite längerfristig für beide Begriffe besser ranken.

Tipp 2: Nutze Social Media

Ich gebe es zu: Social Media kommt wahrscheinlich nicht Vielen in den Sinn, wenn es um Keyword Recherche geht. Wenn Du aber weißt, wo sich Deine Zielgruppe aufhält, kannst Du mit der Suchfunktion der Social Media Plattformen nützliche Insights gewinnen. Auf Basis der Suchanfragen in Google ist es relativ schwer auf die Suchintention der Nutzerinnen und Nutzer zu schließen. Natürlich kannst Du Dir anschauen, welche Websites bei bestimmten Keywords aufscheinen und welche Elemente oft auf diesen vorkommen. Damit kannst Du grob einschätzen, was Nutzerinnen und Nutzer eigentlich sehen wollen, doch auf Social Media Plattformen, auf denen ein reger Austausch stattfindet, kann die Suchintention viel genauer bestimmt werden. Mit Hilfe von Social Media kannst du zuhören, was Deine Zielgruppe bespricht, bewegt, begeistert und ärgert. Idealerweise sollte dich diese Suche zu Influencern oder Leuten mit hoher Reichweite führen, die für Deine Zielgruppe relevant sind. Ich gehe in diesem Blogbeitrag auf Twitter und Pinterest ein, aber es gibt noch weitere Social Media Plattformen, die Dir bei deiner Keywordrecherche helfen können.

Twitter

Wenn Du bei Twitter „Gartenmöbel“ in die Suchleiste eingibst, kommen viele Tweets, die teilweise etwas mit dem Thema zu tun haben und teilweise nicht. Uns interessieren diejenigen, die du für dich nützen kannst. Zum Beispiel wird in einem Tweet von Team Frozen ein YouTube Video von Fynn Kliemann geteilt. Beim Aufrufen dieses Videos auf YouTube lässt sich schnell feststellen, dass Fynn Kliemann ein Hobby-Heimwerker ist, der einen gleichnamigen YouTube-Kanal besitzt und, dass dieses Video 716.844 Aufrufe hat und 23.946 mal geliked wurde. Es wäre zum Beispiel ein guter Anknüpfungspunkt herauszufinden, wovon die Kommentare unter dem YouTube Video handeln und sich in weiterer Folge seine Follower bei Twitter anzusehen.

Ein kleiner Trick bei Twitter ist [#hashtag -filter:links] einzugeben, also in diesem Fall [#gartenmöbel -filter:links], dann bekommst Du die aktuellsten Tweets zu dem Thema, die keinen Link enthalten, somit werden Dir reine Unterhaltungen angezeigt und Du kannst dich davon für deine Keywordrecherche inspirieren lassen.

Pinterest

Pinterest ermöglicht es Dir etwas tiefer in deine Keywordrecherche einzutauchen als mit den Google Tools. Mit Hilfe des Google Keyword Planner bekommst Du einen guten Überblick über die für dich relevanten Keywords und Keyphrases, jedoch wird die vielfältige Bedeutung von Wörtern bei Google immer wichtiger. Es geht nicht mehr um einzelne Wörter oder Wortgruppen, sondern viel mehr um die Beziehung dieser Wörter zueinander. Die Semantik, also die sprachliche Bedeutung von Wörtern und Sätzen, wird vom Google Algorithmus immer stärker beachtet. Mit Pinterest kannst Du herausfinden, wie z.B. die Wörter „Gartenmöbel“ und „rattan“ anhand von verschiedenen Assoziationen zusammenhängen, die Dir in Form von Bildern, Pinnwänden oder zusätzlichen Wörtern gezeigt werden. So bekommst du ein besseres Verständnis, wie Dein Keyword in unterschiedlichen Kontexten genutzt wird.

Option 1: „Pinterest Instant“

Die einfachste Methode ist es, das Keyword „Gartenmöbel“ in die Suchleiste einzugeben und zu schauen, welche häufigen Suchanfragen rund um dieses Keyword getätigt wurden. Als nächsten Schritt könntest Du Dir die Nutzerinnen und Nutzer sowie die Pinnwände anschauen, die Dir vorgeschlagen werden. Damit siehst Du, dass do it yourself Tipps sehr stark in Zusammenhang mit Gartenmöbel aufscheinen. Diese Informationen könntest du z.B. auf deinem Website Blog, deinen Social Media Plattformen und deiner E-Commerce Landing Page integrieren.

Option 2: Guided Search

Wenn Du einen Schritt weitergehen möchtest, dann nutze die Guided Search bei Pinterest, die vor allem für mobile Endgeräte entwickelt wurde, aber auch am Desktop gut funktioniert.

  1. Gib Dein Keyword ein und klicke auf die „Enter“ Taste oder auf deinem Smartphone auf „Suchen“ und es wird eine Leiste mit semantisch ähnlichen Begriffen eingeblendet.

  2. Platziere Deinen Cursor ganz links auf Höhe des Wortes „kaufen“ und bewege es nach rechts um alle Keywords auszuwählen. Die Wörter bewegen sich dann automatisch nach rechts und Du kannst alle auswählen.

  3. Drück CMD-C um die ganze Liste zu kopieren und füge sie in ein Pages oder Word Dokument ein.

  4. Entferne die Formatierung und Du bekommst eine Liste an Begriffen, die Dir für deine Website Inhalte, Deinen Social Media Content und Deine E-Commerce Landing Page Inspiration geben können. Wenn Du Dir die Bilder Ergebnisse näher anschaust, siehst Du ebenso den Zusammenhang zwischen relevanten Keywords Gruppen und Bildern. Somit verstehst Du deine Zielgruppe besser und findest heraus, welchen visuellen Content du auf Deiner Website integrieren könntest.

Die Wortwahl in deinem Online Content spielt für die organische Sichtbarkeit in Suchmaschinen, in vielen Branchen, immer noch eine wesentliche Rolle. Trotzdem wird der Algorithmus hinter den Suchmaschinen immer besser im Erkennen unserer Suchintention, was in diesem Blogartikel erläutert wird. Somit soll die Keywordrecherche nicht nur Erkenntnisse zur Textierung bringen, sondern ebenso für die übergeordnete Content Strategie Insights liefern. Steht diese fest, kann für alle Webpräsenzen eines Unternehmens, egal ob Blog, Social Media oder Newsletter, ein Redaktionsplan erstellt werden.

Veröffentlicht am: 21.12.2016

Bild von Sherin Quell

Autorin

Sherin Quell

(Ehemalige Mitarbeiterin) Sherin war bei VERDINO für Public Relations und Content Marketing zuständig.