WS-Methoden bei VERDINO

Im Rahmen unseres ersten Health Innovation Fridays durften wir (Angelika und Katja) unsere Gäste im Workshop „Dialog. Perspektivenwechsel. Innovation“ mit einigen unserer Workshop-Methoden vertraut machen. Diese drei spannenden Methoden wollen wir euch nicht vorenthalten:

Die „Draw-a-perfect-Toast“-Methode

Eine Methode, die sich hervorragend für einen sanften Einstieg in einen Workshop eignet, ist die „Draw-a-perfect-Toast“-Methode. In lockerer Atmosphäre kann dabei jeder für sich kreativ werden. Damit eröffnet diese Methode für Extrovertierte und Introvertierte gleichermaßen die Möglichkeit, sich an der Gruppe zu beteiligen.

Wie wird die Methode angewandt?

Diese Methode kann mit beliebig vielen Menschen durchgeführt werden – je mehr mitmachen, umso spannender das Ergebnis! Jede Person benötigt eigentlich nur Papier und Stift(e) und dann kann die Gruppe loslegen: In 5 Minuten sollen alle den „perfekt zubereiteten Toast“ zeichnen – idealerweise ohne Text und Beschreibung. Nach Ablauf der Zeit zeigt man sich gegenseitig die gescribbelten Toasts in der Gruppe und wird feststellen, dass keine Zeichnung der anderen gleicht. Das ist auch schon das größte Learning dieser Übung: Alle sind anders, aber jeder passt!

How to draw Toast



Wofür ist die Methode geeignet?

Diese Methode eignet sich perfekt dazu, die unterschiedlichen Perspektiven verschiedener Personen wahrzunehmen. Das Ziel ist lediglich, festzustellen, dass jeder Toast unterschiedlich, aber für die Person, die ihn gezeichnet hat, richtig und perfekt ist. So legt man den Grundstein dafür, sich von eingefahrenen Meinungen zu lösen und sich auf weitere Übungen im Workshop einzulassen. Die „Draw-a-perfect-Toast“-Methode sollte also am besten zu Beginn eines Workshops oder Meetings vorgestellt werden. Diese Übung hat uns übrigens Mirjam bei einem unserer Innovation Fridays gezeigt und uns damit aus der Reserve gelockt.

praesentation toast

Was ist das Ergebnis?

Das Ergebnis ist ein bunter Haufen verschiedener Skizzen, der zeigt, wie unterschiedlich Sichtweisen sein können.

verschiedene toasts

„Persona“ und „User Journey“ als Methoden

Mithilfe von „Personas“ kreiert man fiktive Vertreterinnen und Vertreter einer Zielgruppe wodurch ein einfacher Perspektivenwechsel möglich wird. Diese Personas repräsentieren als archetypische Nutzerinnen und Nutzer einer Website die Ziele und Bedürfnisse der Zielgruppe und machen es möglich, von Beginn an fundierte Entscheidungen bei der Entwicklung nutzerfreundlicher Produkte, Services oder Angebote zu treffen.



Wie wird die Methode durchgeführt?

Anhand einer als Steckbrief dargestellten Vorlage füllt eine Gruppe von ca. 4-6 Personen Daten und Fakten zu einer Person aus, die man sich als Zielgruppe vorstellt. Zu diesen Eckdaten gehören z.B. Alter, Beruf, Hobbys, Details zur Mediennutzung, aber auch die Wahl eines Namen und Fotos für die Persona – so wird es einfacher, die Persona zu visualisieren. Die Persona kann dann auf eine sogenannte „User Journey“ geschickt werden und verschiedene Aufgaben, z.B. auf einer Plattform, erfüllen oder den Bedürfnissen der Zielgruppe gegenübergestellt werden. Für diesen Workshop sollte man sich mindestens 90 Minuten Zeit nehmen und viele unterschiedliche Stakeholder dazu einladen, mitzuwirken. Zum einen steigt dadurch das Involvement im Team, zum anderen integriert man dadurch alle Sichtweisen verschiedener Personen, Teams und Abteilungen.

user journey

Wofür ist die Methode geeignet?

Diese Methode setzt voraus, sich zuerst auf Zielgruppen festzulegen und diese anschließend anhand von Archetypen bis ins Detail zu beschreiben. Durch eine spielerische Herangehensweise und scheinbar nebensächlichen Aufgaben, wie der Wahl eines Fotos, nähert man sich schrittweise dieser Beschreibung an. Die Bedürfnisse der Zielgruppe werden dank dieses Profils visuell sichtbar und können (und sollten) so das gesamte Projekt begleiten – und auch zum Abtesten von Features herangezogen werden.

persona

Was ist das Ergebnis?

Das Ergebnis sind Profile aller Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppe (ca. 4-6), die für alle weiteren Schritte und Entscheidungen im Projekt herangezogen werden.

ergebnis-persona

Die „Nichts-ist-unmöglich“-Methode

In einer „Nichts-ist-unmöglich“-Session blicken wir gemeinsam über den Tellerrand und versuchen, innovative Ideen zu kreieren. Denn: Oft ist der oder die innere KritikerIn im Alltag zu laut und für verrückte Ideen bleibt kaum Zeit. Bei dieser Methode dürfen in einem geschützten Rahmen Ideen gesponnen werden.

Wie wird die Methode durchgeführt?

In Gruppen von 3-4 Personen werden in 10 Minuten gemeinsam Lösungen für ein Problem oder einen Pain-Point überlegt. In diesen 10 Minuten dürfen so viele Ideen wie möglich gesammelt werden – wichtig ist dabei nicht, ob diese auch realistisch sind, im Gegenteil: Die Aufgabe ist, die verrückteste aller Ideen zu finden, nicht die beste oder umsetzbarste! Am Ende präsentieren die Gruppen ihre Ideen und die verrückteste davon wird ausgezeichnet – natürlich mit einem Pokal ;)

pokal

Wofür ist die Methode geeignet?

Die Methode ist immer dann hilfreich, wenn man auf neue, innovative Ideen kommen möchte, ohne sich vom inneren Kritiker einschränken zu lassen. Durch eine entspannte Atmosphäre und den spielerischen Charakter bekommen verrückte Ideen einen Rahmen und legen den Grundstein für weitere Lösungen.

team verrückte ideen


Was ist das Ergebnis?

Das Ergebnis ist eine Sammlung von Ideen, an denen im nächsten Schritt weitergearbeitet werden kann. Durch verrückte, vielleicht auch gar nicht umsetzbare Lösungen, ergeben sich eventuell neue Denkanstöße, die bei der Problemlösung helfen.

Learnings

Was ist die „Draw-a-perfect-Toast“-Methode?

Eine spielerische Möglichkeit aufzuzeigen, wie unterschiedlich Sicht- und Herangehensweisen von Projektbeteiligten sein können.

Wofür sind „Personas“ hilfreich?

Zur Visualisierung der ZielgruppenvertreterInnen, die im gesamten Projektverlauf zur Überprüfung der Zielausrichtung herangezogen werden können.

Was bringt mir die „Nichts-ist-unmöglich“-Session?

Man erweitert seinen Horizont, lässt verrückte Ideen zu und kommt zu neuen Denkanstößen für die Problemlösung. 

Veröffentlicht am: 01.10.2019

Bild von Angelika Schiemer

Autorin

Angelika Schiemer